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SONNTAG, 28. Dezember 2008/Nr. 52 S/ 14. Jahrgang

Meeressäuger als Therapeut

Berkan mit Delphin

Oldenburg/Wiefelstede (hun).
„Flipper“ ist nicht nur ein begnadeter Filmstar – der Delphin macht auch als Therapeut ein gute Figur. Vor allem Kinder und Jugendliche mit autistischen Zügen blühen in der Gegenwart dieser Meeressäuger auf und vergessen ihre Ängste – manchmal auch über den Zeitraum der Therapie hinaus. Auch der kleine Jona aus Wiefelstede hofft auf diesen besonderen Therapeuten.


Mit Delphin-Hilfe ein Schritt weiter ins Leben

Von Sven Hunger-Weiland

Jona aus Wiefelstede

Oldenburg/Wiefelstede. Frühkindlicher Autismus, Epilepsie und eine Entwicklungs-störung unklarer Herkunft – der kleine Jona aus Wiefelstede hat nicht gerade einen leichten Start ins Leben. Seine Eltern Tanja und Gerold Hinrichs versuchen viel, um ihm das Leben zu erleichtern. Hoffnung setzen sie in einen ganz besonderen „Therapeuten“, der wenig mit Menschen gemeinsam hat und auch noch im Wasser lebt: Dem Delphin.


Nicht erst seit „Flipper“ ist bekannt, dass Delphine eine ganz besondere Tierart sind. Die beliebten Meeressäuger gelten als sensibel, intelligent und sollen zu Menschen eine Beziehung aufbauen können. Genau diese Eigenschaften macht sich die Delphin-Therapie zunutze, von der auch der kleine Jona profitieren soll. Unterstützung erhält er dabei vom Oldenburger Verein „Aktion Delphin e. V.“. Dieser unterstützt Familien, die für ihre Kinder und Jugendlichen eine Delphintherapie anstreben, aber nicht die nötigen Mittel aufbringen können – denn die Krankenkassen lehnen eine Unterstützung dieser Therapieform kategorisch ab.

Dass Tiere in der Therapie behinderter Menschen Einzug halten, sei nichts neues, erklärt Dieter Schart, Vorsitzender des Vereins. „So ist die Hippo-Therapie, das therapeutischen Reiten, bereits ein anerkanntes Instrument. Und in den letzten Jahren hat auch das Interesse an der Delphin-Therapie zugenommen“, erklärt er. Knackpunkt seien nach wie vor die Kosten, auch wenn es mittlerweile neben Florida als Ausgangspunkt der Delphin-Therapie auch in Europa Angebote gibt. Eines der bekanntesten befindet sich im türkischen Antalya. Während zwei Wochen Therapie zwischen Zwölf- und 13.000 Euro kosten, müssen Eltern in der Türkei rund 8.000 Euro aufbringen.

Glück hatte der neunjährige Benjamin-Berkan aus Neuried, bei dem ebenfalls ein frühkindlicher Autismus diagnostiziert wurde. „Benjamin hat nach zwei Tagen die anfängliche Angst vor den Delphinen vergessen. Sein Lachen ist das schönste, dass ich bisher gesehen habe“, berichtet Mutter Sengül Altintas. Seit der Therapie sei er viel entspannter und auch nicht mehr so ängstlich.

Erfahrungen, die auch Tanja Hinrichs für ihren Sohn hofft: „Wir wollen Jona helfen, mehr in unserer Welt sein zu dürfen, und vor allem, sich besser mitteilen zu können. Denn er hat viele Wutausbrüche, die daraus resultieren, dass er oft missverstanden wird. Zwar werden schon fleißig Spenden gesammelt, beispielsweise auf dem Ellernfest. Aber ein Termin in 2007 musste abgesagt werden, weil das Geld noch nicht reichte – jetzt hofft die Familie auf 2009.

Wer dem Verein oder der Wiefelsteder Familie helfen möchte, kann auf das Konto der Aktion Delphin e. V. spenden.

Bankleitzahl 28061822 (Volksbank Oldenburg)
Konto 3131031100
Stichwort „Jona“
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